Das Schreiben

Wie viele Bücher gibt es auf dem Markt … Millionen, Milliarden? Ich schätze sehr viele. Keine genauen Zahlen. Jeder versucht auf seine Art und Weise zu schreiben, uns seine Weisheiten aufs Auge zu drücken. "Worum geht es in diesem Buch, um Kräuter? Und Hier? Hm ja, ich verstehe, sehr interessant."

So viele Ratgeber. >>Licht des Himmels. Sich finden. Buddha. Dalai-Lama<< Und jeder schreibt über die Welt. Die Philosophen versuchen die Welt zu erklären, die Historiker schreiben über die längst vergessenen Geschichten, um das Vergessene nie in Vergessenheit geraten zu lassen.

Ich frage mich: was, wenn keine Bücher mehr geschrieben werden? Keine Ideen, keine Träume, keine Phantasie, die aus dem Bauch entstandenen Geschichten? Die Menschheit stirbt vor Dummheit, bevor sie überhaupt gelernt hat, richtig zu gehen, zu essen und zu atmen. „Ich will ein Da Vinci, ein Einstein, ein Shakespeare sein.“

Ich will über meine Weltwahrnehmung schreiben. Über das Jetzt und Hier. Über Begegnungen, die mich geprägt haben. Alltägliche Erlebnisse, die stark mein Ichsein verändert haben. Bin ich kreativ? „Lass dir schnell etwas einfallen“, sag ich mir selbst. Ich fange an zu schreiben, und schreibe und schreibe, bis ich nicht mehr schreiben kann. Ich schreibe über die Liebe, über die Trauer und über das Menschsein. Wird es ein Bestseller werden? … wen interessiert das schon? Die längst geschriebenen Texte in eine Schublade gelegt. Vergessenes Blatt Papier, das ich in der Vergangenheit beschrieben habe, neu entdeckt und formuliert.

In Bewegung gesetzte Ideen und Gedanken, mein Geist spricht zu mir. Gut, gefällt mir. Bleib nicht stehen! Ich schreibe weiter. Ich getraue mich zu träumen. Traue mich über die Wahrheit zu schreiben, und ich werde solange schreiben, bis all meine Ressourcen aufgebraucht sind. Wie Forrest Gump, als er anfing zu laufen, in der Wüste, über die Täler, über Berge, bis er eines Tages stehen blieb. So werde ich es auch machen. Vielleicht bin ich ein Forrest Gump, und doch kein Shakespeare. Wo liegt der Unterschied?" Was bin ich für ein Mensch, wenn ich nicht versuchen würde, die Welt zu verbessern?" Durchstreichen, verbessern, erneut lesen, weiterschreiben. Wieder lesen, den Text korrigieren. Was soll das? Bin ich ein Lektor? Das Geschriebene bleibt. Ein Beweis meiner Bemühungen, die nicht immer 100% investierte Energie. Es könnte besser sein, denke ich mir. Vielleicht eines Tages archiviert im Louvre oder Vatikan. Alte, unversehrte Manuskripte, von mir geschrieben. Das ist der Mensch.

Von mir neu entdeckte Schreibweisen, neue Wörter lernen. Tief versunken, eine von mir erzählte Geschichte auf einem Blatt Papier. Es wird mehr und mehr. Mit jedem Wort, das ich hinzufüge, vervollständigt sich meine Geschichte. Und wenn ich jetzt aufhöre? Dann würde ich jetzt aufstehen, das Blatt Papier weg legen ... und ich bin gleichzeitig stehen geblieben. Mitten in einer Geschichte, unvollendeter Text, nicht veröffentlichte Zeile, die ich jetzt weiter schreibe. Aufstehen, um neue Erfahrungen zu machen, die ich euch erzählen könnte. Meine Inspiration, Forschung und ... Ein Wort, ein Eindruck kann mich zu einer neuen Geschichte führen. Aus meiner Phantasie geschaffen, ausgesprochen und in Geschriebenes umgewandelt. Der Baum. Mein Kind. Der Kuss. Alles was mich umgibt, lässt mich das sein, was ich jetzt bin.

Ein Mensch, der seine Gefühle aufschreibt.